Martina Götschel von basal-bewegt

Verbindung durch Berührung

Berührung schafft Verbindung – auch ohne Worte. Mit klaren, verständlichen und wechselseitigen Berührungen können Sie Nähe und Vertrauen aufbauen, besonders bei Menschen, die sich nicht über Sprache mitteilen können. Gerade in herausfordernden Zeiten wie der Weihnachtszeit sind bewusste Berührungsmomente eine Quelle von Ruhe und Geborgenheit.

Weihnachten – eine Zeit voller Lichter, Wärme und Erwartungen. Doch für Familien mit einem schwer behinderten Angehörigen fühlt sich diese Zeit oft ganz anders an. Statt leuchtender Kinderaugen oder ausgelassener Winteraktivitäten stehen viele vor Herausforderungen, die kaum sichtbar sind. Pflege kennt keine Feiertage. Sie ist ein ständiger Begleiter, auch am Heiligen Abend. Oft mischen sich Trauer, finanzielle Sorgen und der Gedanke daran, wie wenige gemeinsame Weihnachten noch vor ihnen liegen.

Und doch gibt es inmitten all dessen etwas Kraftvolles: die Möglichkeit, Verbindung zu schaffen.

Die erste Berührung zu Menschen mit Behinderung wird Berührungsgeste oder Initialkontakt genannt. Sie ist die Alternative zum bekannten Handschlag bei Personen, die ihre Arme und Hände wenig bewegen.

Berührung: Ein Dialog ohne Worte

Berührung ist mehr als eine mechanische Handlung – sie ist eine Botschaft. Die Berührungsqualitäten aus der Basalen Stimulation helfen uns, bewusst und respektvoll in Kontakt zu treten.

eindeutig

Eine klare Berührung vermittelt Sicherheit. Berühren Sie mit einem angemessenen Druck und einer ruhigen, sicheren Hand, die ganzflächig aufliegt. Eine geschlossene Hand, die nicht nur mit den Fingerspitzen agiert, gibt Orientierung und vermeidet ein Gefühl von Unsicherheit.

nachvollziehbar

Menschen, die Berührungen nicht unmittelbar einordnen können, profitieren von einer Berührung, die in ihrem Rhythmus und ihrer Beständigkeit vorhersehbar ist. Eine langsame, gleichmäßige Bewegung hilft dem Körper, den Kontakt aufzunehmen und zu „verstehen“.

wechselseitig

Berührung ist keine Einbahnstraße. Sie wird zu einem echten Dialog, wenn Sie nicht nur „sprechen“, sondern auch „zuhören“ und „antworten“. Eine wechselseitige Berührung reagiert auf die kleinsten Signale, die der andere Körper gibt, und passt sich daran an.

Weihnachtszeit: Raum für Nähe schaffen

Für pflegende Angehörige ist die Weihnachtszeit oft besonders belastend. Zwischen Pflege, Organisation und den emotionalen Anforderungen bleibt kaum Zeit für Entspannung oder Besinnlichkeit. Doch genau in diesen Momenten sind kleine Gesten des Innehaltens besonders wertvoll – für die Pflegenden, den Pflegebedürftigen, aber auch für Sie selbst.

Ein Moment der bewussten Berührung kann helfen, die Verbindung zu stärken. Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um ganz in den Kontakt mit einem Menschen mit Behinderung und seinem Umfeld zu gehen. Solche Momente sind nicht nur für die andere Person wertvoll – sie können auch für Sie zu einer Quelle der Ruhe und Kraft werden. Darum: keine Scheu – lassen Sie Ihre Hände sprechen! Gehen Sie auf Menschen mit Behinderung zu und schaffen Sie einen Kontakt, der zählt. Ihre Hände wissen, wie sie hören, sprechen und antworten können. Ungeduld und Perfektionismus ist hier fehl am Platz, was zählt ist Mut und Ausprobieren.

Gönnen Sie sich, dem pflegenden Angehörigen und den Pflegebedürftigen solche Momente. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Präsenz. Eine sanfte Berührung, ein gemeinsames Spiel oder einfach nur ein paar Minuten, um die Verbindung zu spüren, können eine große Wirkung haben. 

Als Expertin für Basale Stimulation, Kinästhetik-Trainerin und Heilerziehungspflegerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung liegt mir eines besonders am Herzen: die Lebensqualität von Menschen mit komplexer Behinderung zu verbessern.

Ich weiß, dass dies nur möglich ist, wenn auch die Pflegenden gut unterstützt werden. Oft sind es die kleinen, leicht umsetzbaren Alternativen, die den Alltag spürbar erleichtern – sei es durch schonendere Bewegungsabläufe oder ein bewusstes Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse.

Mein Ziel ist es, Lösungen zu finden, die Menschen mit Behinderung und ihr Umfeld stärken. Rückenschmerzen, Überlastung oder Unsicherheiten müssen nicht der Standard sein – sie lassen sich vermeiden, wenn wir neue Wege gemeinsam erlernen und gestalten. Dabei stehe ich empathisch und lösungsorientiert an Ihrer Seite.

Folgen Sie bei meinem Adventskalender rund um basale Bewegung – jeden Tag ein Türchen öffnen und einen hilfreichen Impuls erhalten

Menü schließen

Interessiert?

Melden Sie sich hier an um von mir regelmäßig Impulse zu mehr Lebensqualität mit jungen behinderten Menschen zu erhalten.
Außerdem bekommen Sie den Link zum Online Stammtisch zum letzten Dienstag jedes Quartals.

Ich nehme den Datenschutz sehr ernst. Sie bekommen von mir nur die angeforderten Impulse, Tricks und Ideen rund um Palliativversorgung, Basale Stimulation und Kinästhetik zugeschickt. Dazu nutze ich den Anbieter ActiveCampaign.

Türchen verpasst? Kein Problem!

Dieses Adventskalender-Türchen ist bereits geschlossen –
aber Sie können alle bisherigen Inhalte trotzdem nachlesen und die kommenden Impulse vertieft erleben.

Im VIP-Pass zum basal-bewegt Adventskalender der Sinne finden Sie:

  • alle bisherigen Türchen zum Nachholen

  • zusätzliche Videos, Bilder und Reflexionsfragen

  • praktische Umsetzungshilfen für den Alltag – ganz ohne Heben und Tragen

Damit verpassen Sie nichts mehr und können jeden basalen Impuls in Ihrem Tempo entdecken.

Der VIP-Pass enthält alle bisherigen und künftigen Advents-Inhalte gesammelt an einem Ort für 24 Euro.

Schon neugierig auf den basal-bewegt Adventskalender?

Tragen Sie sich jetzt ein und erhalten Sie für 0€ alle Adventskalender-Türchen direkt in Ihren Posteingang: mit 24 basalen Impulsen rund um Wahrnehmung, Nähe und Freude.
Zusätzlich bekommen Sie praxisnahe Einblicke zu dem jeweiligen Impuls.

Mit der Anmeldung zum Adventskalender melden Sie sich für meinen Newsletter an. Der Versand erfolgt über den Anbieter ActiveCampaign. Sie können sich in jeder E-Mail mit nur einem Klick wieder abmelden.

1. Dezember - Kraft der Basalen Stimulation

Herzlich willkommen zum ersten Türchen unseres Adventskalenders!

Heute gehen wir einen Schritt zurück zu den Wurzeln und schauen uns an, was Basale Stimulation bedeutet. Klingt erstmal kompliziert? Ist es aber nicht – versprochen!

Was steckt hinter „basale Stimulation“?

Der Begriff setzt sich zusammen aus:
🌟 Basal/Basis: Das Fundamentale, das Grundlegende. Es geht um die einfachsten, elementarsten Wege, Kontakt herzustellen. Keine Bedingungen, keine Leistung – einfach ein Angebot, da zu sein.

🌟 Stimulation: Ein Anreiz, eine Einladung. Es geht darum, den anderen zu motivieren, ohne zu drängen, und ihm zu helfen, wieder eine Verbindung zu spüren – zu sich selbst und zur Welt um ihn herum.

Das Ziel? Menschen mit schweren Einschränkungen Angebote zu machen, die sie auf ihrer Ebene erreichen.

Warum ist das wichtig?

Für viele Menschen mit Einschränkungen fühlt sich der eigene Körper oft fremd oder sogar bedrohlich an. Schmerzen, Wahrnehmungseinschränkungen und fehlende Bewegungsmöglichkeiten können dazu führen, dass sie sich „verlieren“. Basale Stimulation hilft dabei, wieder ein Stück Heimat im eigenen Körper zu finden.

Mit einfachen, achtsamen Berührungen, Bewegungen oder Reizen können wir:
🌱 Nähe und Vertrauen schaffen.
🌱 Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
🌱 Den Zugang zur eigenen Identität stärken.

Ein liebevolles Angebot statt Forderung.

Basale Stimulation heißt: „Ich lade dich ein, mit mir in Kontakt zu treten. Du kannst darauf reagieren – aber du musst es nicht.“

Dieses Prinzip zieht sich durch den gesamten Adventskalender. Gemeinsam entdecken wir, wie Bewegung und Dialog Hand in Hand gehen.

Ich wünsche Ihnen eine bereichernde Entdeckungstour durch die Welt der Basalen Stimulation und einen besinnlichen ersten Dezember.

Basal-bewegte Grüße
Martina Götschel